In den nächsten beiden Beiträgen will ich euch mein neues Zuhause vorstellen. Wobei es sich nicht jeden Tag anfühlt wie „mein Zuhause“.
„Für die Deutschen ist ein Bad ein Raum der Ruhe, ein Raum der Entspannung, ein Raum wo man sich gerne und lange aufhält. Für die Filipinos ist es ein Raum zum Reinigen, ein Raum in dem man sich so kurz wie möglich aufhält.“
meine Seminarleiterin
Ich bin nun fast drei Monate hier in Asilo und muss mich mit einigen neuen Dingen auseinandersetzen. Zum Beispiel: die Dusche. Ja, jeder Deutsche weiß wie eine Dusche aussieht: sauber, der Duschkopf oben an der Wand angebracht – manchmal hat man sogar den Luxus einer Regendusche – und eine Scheibe drumherum, damit nicht das komplette Bad überflutet wird. Wie sieht jetzt also eine Dusche auf den Philippinen aus? Tja, gute Frage…

Meine Dusche für die nächsten zwölf Monate besteht aus einem großen Wassereimer, in dem das Wasser gesammelt wird. Wenn ich dann duschen will, nehme ich die Schöpfkelle, fülle sie mit Wasser und kippe sie über mich. Eigentlich eine sehr witzige Sache. Der Nachteil nur: Ich habe sehr, sehr viele Haare auf meinem Kopf und es ist keine so schöne Angelegenheit, sie so zu waschen. Erst recht mit nur einer Hand! Aber irgendwie habe ich es bis jetzt immer hinbekommen.
An meinem ersten Abend hier wollte ich natürlich auch die Dusche benutzen und dachte mir „easy das klappt locker!“ und am nächsten Morgen beim Bürsten meiner Haare fällt mir auf, dass das komplette Shampoo noch in meinen Haaren klebt. War ganz praktisch, so konnte ich mir das Shampoo für die morgendliche Dusche sparen.
Die Toilette ist auch etwas anders als in Deutschland. Nicht nur, dass sie viel, viel kleiner ist, nein, sie hat auch keine Klobrille und keinen Deckel. Aber auch das sind Dinge, mit denen ich klarkommen muss und werde. Ich kann zu dem auch sehr froh sein mit meiner Toilette. Ich habe eine Spülung, das ist fast schon Luxus. Die meisten Toiletten hier auf den Philippinen haben noch einen Wassereimer danebenstehen, und dann muss man, wie bei der Dusche auch, das Wasser in die Toilette schöpfen und das wird dann „spülen“ genannt.

Ein weiterer Nachteil an den Toiletten hier ist auch, dass die Abwasserrohre sehr dünn sind. Das heißt, man sollte kein Toilettenpapier in die Toilette werfen, oder wenn doch, dann nur ganz wenig. Da die Filipinos sowieso kein Toilettenpapier, sondern ihre linke Hand nutzen, haben sie dieses Problem ohnehin nicht. Doch ich als Deutsche möchte ungern auf mein Toilettenpapier verzichten. Also werde ich wohl oder übel sehr sparsam mit meinem Toilettenpapier umgehen müssen oder es in den Mülleimer schmeißen.