Alle zwei Wochen findet ein sogenanntes „Vis-dorm “ von Asilo aus statt. Was genau das ist, durfte ich mir letzten Sonntag angucken. Jeden zweiten Sonntag wird ein Mitarbeiter von Asilo Zuhause bei der Familie besucht. Diese Aktion hatte sich das Asilo Team ausgedacht, um möglichst viel von ihren Kollegen zu erfahren und die Hintergründe ihres Handelns besser verstehen zu können.
Am letzten Sonntag waren ausnahmsweise drei Kollegen dran, da alle „relativ“ nah beieinander wohnen. Zwei davon waren Ancil und Sheng, zwei meiner näheren Kollegen.
Also, die Tour startete in New Lucena bei Ancil. Ich würde mal grob schätzen, dass die Fahrt 45 Minuten gedauert hat. Ich war echt positiv überraschst wie gut das Haus aussah.
Gleich bei der Ankunft und nach einer großen Vorstellungsrunde, ging es los mit dem Beten. Sie bringen in jedes Haus die Holy Mary und beten gemeinsam für das Haus und die Familie des Kollegen.
Jetzt könnt ihr raten, was danach passiert ist… GENAU es gab Snacks. Natürlich, immerhin war es ja schon 9 Uhr 😊.

Es gab Mangos aus Ancils Garten und Sticky Rice mit dem einheimischen Zucker, Muscovado. Eines meiner absoluten Lieblings-Snacks übrigens. Zum Abschied hat jeder noch ein Kilogramm Mangos bekommen.

Dann ging es weiter zu einer anderen Kollegin (ich arbeite nicht mit ihr, daher bin ich mir bei ihrem Namen nicht sicher). Bei ihr sollte an diesem Tag die Einweihungsfeier ihres Hauses gefeiert werden und natürlich sollte ihr Haus auch gesegnet werden von einem Pastor. Ich war während der ganzen Zeremonie sprachlos, einerseits, weil ich das ganze Spektakel sehr interessant fand, aber auch, weil ich teilweise nicht verstanden habe, um was es wirklich ging 😊. Im Nachgang habe ich dann halt gefragt, warum goldene Münzen im ganzen Haus verteilt wurden… Ihr könnt euch denken, keiner der Anwesenden konnte mir eine 100-prozentige Antwort geben „das wird halt so gemacht“. Ich denke mal das irgendwie Böses damit ausgetrieben werden soll. Auch die Tatsache, dass das „besondere“ Weihwasser in eine alte Desinfektionsflasche geschüttet wurde, um es im und ums gesamte Haus zu verteilen, hatte mich ein wenig irritiert.
Nach der offiziellen Zeremonie wurde natürlich, wiedermal, gegessen. Immerhin war es ja schon wieder Lunch Time.
Auf dem Weg zurück nach Iloilo sind wir dann noch zu einer meiner liebsten Kolleginnen gefahren, Sheng. Sie wohnt mit ihrer Tochter in Pavia in einem Dorf. Ihr Mann ist Seefahrer und bekommt daher ein wenig mehr Gehalt als die anderen, die wir an diesem Tag besucht haben. Daher wohnt sie auch in einem klimatisierten Apartment und hatte mit Abstand das „hochwertigste“ Zuhause von allen dreien. Dort haben wir dann wieder die Holy Mary rausgeholt und gebetet.
An sich fand ich den Tag echt interessant, ich hätte nie gedacht, dass das Leben meiner Kollegen von Asilo so dermaßen unterschiedlich ist. Daher bin ich auch Schwester Nieva sehr dankbar, dass sie mich mitgenommen hat. Sie hat mich sogar für die nächsten zwei Sonntage eingeladen.