Von Milena R.
Auslandsjahre und Austausche sind extrem cool, ich glaube, da wirst du mir zustimmen. Man lernt neue Leute und Kulturen kennen, eventuell sogar noch eine neue Sprache und du wirst viel, viel selbstständiger. Das Vorbereiten darauf, kann aber echt stressig werden. Um dies zu vermeiden, oder wenigstens weniger stressig zu machen, habe ich hier ein paar Tipps für dich.
First things first
Fangen wir erst mal mit den offensichtlichen Dingen an; und ich kann verstehen, wenn du jetzt die Augen verdrehst, aber es ist extrem wichtig: Fang früh genug an! Aber wann ist früh genug? Das kommt natürlich ganz auf die einzelne Person an und wie schnell du Dinge erledigst. Überlege, wie lange du weg bist und wie lang es dauert, eine Aufgabe zu erledigen. Wenn du früher anfängst, hast du noch einen Puffer, falls etwas schief geht. Better safe than sorry, am I right?
Listen, Listen und Listen
Listen sind wahrscheinlich die praktischsten Dinge, wenn es an die Organisation und Vorbereitung geht. Mach dir Packlisten, Listen mit Dokumenten, die du vor deiner Abreise abgeholt haben musst oder Listen mit Dingen, die du erledigen musst, damit du überhaupt ins Ausland kannst. Seien das Impfungen oder nochmal deine Oma zu besuchen. Am besten schreibst du dir in einer anderen Farbe noch dazu, bis wann du die Sache erledigt haben musst. Schreib dir sicherheitshalber einen etwas früheren Termin auf, damit du, falls etwas schiefgehen sollte, trotzdem noch genügend Zeit hast.
Dokumente und rechtliche Angelegenheiten
Am wichtigsten sind Dokumente und die Klärung von rechtlichen Angelegenheiten, die du für dein Auslandsjahr brauchst. Zum Beispiel deine Versicherung, die Gültigkeit deiner Dokumente, also deines Reisepasses oder Ausweises, während deines ganzen Aufenthalts und so weiter. Hier ist eine kleine Checkliste:
- Gültiger Reisepass
- Gültiges Visum
- evtl. Vollmachten deiner Eltern (je nachdem wie alt du bist)
- Krankenversicherung
- Haftpflichtversicherung
Je früher du das aus dem Weg hast, desto besser! ABER: Achte unbedingt darauf, dass du weißt, wo du die Sachen verstaut hast und du sie nicht kurz vor deiner Abreise nicht mehr findest. Das ist mir früher nämlich oft passiert; egal ob ich in den Urlaub oder auf Klassenfahrt gegangen bin: Ich war immer zu spät dran und kam völlig panisch beim Treffpunkt an. Während alle anderen gut drauf waren und sich vor Freude kaum halten konnten, musste ich mich erstmal von meiner Panikattacke beruhigen. Das willst du eher nicht, oder?
Ordner

Zur Organisation empfehle ich dir einen Ordner, Schnellhefter oder Ringbuchordner anzuschaffen, in dem du all diese Dinge aufbewahrst. So verlierst du sie nicht, weißt immer, wo sie sind und musst nicht lange danach suchen.
Gastgeschenk

Es ist üblich, dass man seiner Gastfamilie als kleines Dankeschön ein Gastgeschenk mitbringt. Hier das richtige Geschenk zu finden, ist aber nicht gerade leicht.
Ich erinnere mich daran, wie ich kurz vor meinem Spanisch-Austausch verrückt geworden bin, weil ich noch kein Geschenk für meine Gastfamilie hatte. Alle meine Freunde haben einfach Schokolade mitgebracht, aber das war mir wirklich zu langweilig. Schlussendlich habe ich dann Nudeln und Pesto aus einem Nudel-Laden bei uns in der Stadt geschenkt und das habe ich dann auch mit meiner Gastfamilie zusammen gegessen. Darüber haben sie sich sehr gefreut und es hat allen geschmeckt!
Um das richtige Geschenk zu finden ist es hilfreich, etwas mehr über deine Gastfamilie zu wissen: Was machen sie gerne? Gehen sie leidenschaftlich gern klettern? Dann besorg ihnen doch ein Notizbuch, in das sie all ihre Routen schreiben können. Falls du aber nicht so viel über deine Familie weißt, sind hier ein paar Ideen: ein deutsches Kochbuch (mit Übersetzung in die jeweilige Sprache deiner Gastfamilie), selbstgemachte Marmelade oder andere Dinge, die typisch für deine Region sind. Wenn du aus Thüringen kommst, bring deiner Gastfamilie doch Thüringer Bratwürste mit! Außer sie sind Vegetarier oder Veganer, dann solltest du das vielleicht lieber lassen…
Mentale Vorbereitung
Ein Auslandsjahr ist zwar mega cool, aber es ist auch komisch zu wissen, dass du deine Freunde, Familie und Haustiere jetzt für ein Jahr nicht mehr sehen wirst. Zuhause wird alles weitergehen. Deine Freunde werden neue Probleme haben, neue Klassenkameraden bekommen und vielleicht auch einen Freund oder eine Freundin. Sich damit abzufinden ist ziemlich schwer. Aber Gott sei Dank gibt es ja heutzutage Handys und Social Media. Ihr könnt facetimen, telefonieren, euch schreiben und Sprachnachrichten schicken. Das heißt du wirst zwar nicht körperlich anwesend sein, aber trotzdem nichts verpassen. Und du wirst sie ja auch wiedersehen.
Eine Freundin von mir war ein Jahr lang in den USA und hat von dort Briefe geschrieben. Bevor es los ging, hat sie all unsere Adressen eingesammelt und dann kamen regelmäßig Briefe eingetrudelt. So hat man sich dann gegenseitig Dinge detaillierter erzählt, als man das in einer SMS gemacht hätte. Anfangs war es ungewohnt Briefe zu schreiben, aber mittlerweile habe ich echt Gefallen daran gefunden!
To make it short
Falls du keine Lust hattest, dir alles durchzulesen (ich kenne das nur zu gut), sind hier nochmal alle Tipps kurz zusammengefasst:
- Fang früh genug an!
- Mache dir Listen für Dinge, die du noch besorgen oder erledigen musst und schreibe eine Deadline dahinter, die etwas früher als benötigt angesetzt ist.
- Sammle alle Dokumente an einem Ort. Sieh dir dazu meine Checkliste oben an.
- Bewahre alles, das du brauchst, in einem Ordner auf.
- Bereite dich auch mental auf deinen Austausch vor, indem du dir klar machst, dass obwohl du nicht da bist, das Leben weiter geht. Du kannst über Social Media, Messenger-Dienste oder Facetime trotzdem in Kontakt mit deinen Lieben bleiben.
- Um den Kontakt zu halten, ist das Schreiben von Briefen sehr gut. Oben erkläre ich dir, warum.
Hast du noch weitere Tipps, die ich noch nicht erwähnt habe? Dann kommentiere sie doch gerne!
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