Von Jana B.
Jeder von euch kennt doch diese typischen Highschools wie sie in Filmen so oft zu sehen sind. Wie ist es für einen selbst ein Semester lang eine kanadische Highschool zu besuchen? Das habe ich mich auch gefragt. Und deshalb habe ich mich entschlossen, ein Semester in Nova Scotia, Kanada zur Schule zu gehen. In diesem Blogbeitrag erfahrt ihr die Geschichte dahinter.
Der Entschluss
Irgendwann Mitte 2018 lagen in meiner Schule Flyer für einen Schüleraustausch aus. Ich nahm mir einfach mal welche mit, weil es sich für mich spannend angehört hat, im Ausland zur Schule zu gehen. Daheim schaute ich mir die Broschüren genauer an und ein Auslandsaufenthalt reizte mich immer mehr. Es war einfach der Kick etwas Neues und sicher auch Unvergessliches zu erleben. Von einem Auslandsaufenthalt erhoffte ich mir viel: Freunde auf der ‚ganzen’ Welt zu finden (Kanadier und auch andere Internationals), neue Perspektiven auch hinsichtlich des Schulsystems (z.B. andere Fächerwahl) zu bekommen oder auch einfach Dinge zu unternehmen, die man in Deutschland nicht machen kann. So stand mein Entschluss fest: Ich wollte ein ganzes Jahr nach Kanada auf die Schule gehen und davon konnte mich auch niemand abbringen! Das dachte ich zumindest.
Abgeschrieben
Die Monate verstrichen und ich kam immer weiter von dem Entschluss ab, ein Auslandsjahr zu machen. Es gab so viele Sachen, die ich Deutschland machen wollte, wie zum Beispiel meinen Motorradführerschein. Außerdem: Wenn ich ein ganzes Auslandsjahr in Kanada machen würde, müsste ich in Deutschland ein Schuljahr wiederholen. Das war zu dieser Zeit für mich unvorstellbar (im Nachhinein fände ich es doch nicht mehr so schlimm). Es kam durch meine vielen Bedenken soweit, dass ich einfach gar nicht mehr während meiner Schulzeit nach Kanada gehen wollte…
Von einem auf den anderen Tag
Eines Tages wachte ich auf und für mich stand fest: Ich will doch ins Ausland, wenn auch nur für 5 Monate! Bei diesem Entschluss spielten viele Faktoren eine Rolle: die Möglichkeit auf neue Freunde, meine besseren Englisch-Kenntnisse, die Neugier auf eine andere Kultur und meine Langeweile im deutschen Schulalltag (aber psst😉). Nachdem für mich feststand, doch nach Kanada zu gehen, fühlte ich mich wirklich gut. Ich würde es sonst doch nur bereuen, den Schritt nicht gewagt zu haben. Mit meiner zurück gewonnenen Entschlossenheit, ging ich zu meinen Eltern und teilte ihnen die Neuigkeiten mit. Sie waren anfangs etwas überrascht, haben mich dann aber dennoch immer unterstützt. Und dann ging die Zeit des Recherchierens und Entscheidens los!
Die Qual der Wahl
Es gab so viele Möglichkeiten, dass es wirklich schwer war, sich überhaupt für ein Land zu entscheiden. Plötzlich kam die Idee auf, dass ich nach Neuseeland gehen könnte, weil die Gründer einer der vielen Organisation früher auf meiner Schule waren. Meine Gefühle fuhren in dieser Zeit total Achterbahn! Ich wollte so viel machen und in so viele verschiedene Länder (die Reiseziele änderten sich fast täglich — ups). Die Orientierung war für mich so schwer, weil es so viele spannende Länder gibt. Dennoch musste ich mich irgendwann entscheiden. Und dann endlich, in einem Prospekt einer deutschen Organisation fand ich den scheinbar perfekten Ort für ein Auslandssemester: Nova Scotia in Kanada!
Die Suche nach einer Organisation
Endlich hatte ich Ziel. Jetzt fehlte nur noch die passende Organisation. Bei Auslandsaufenthalten benötigt man immer eine deutsche und eine ausländische Organisation. Die deutsche Organisation regelt dann alles mit der Organisation im Ausland. In meinem Fall war es nicht so kompliziert sich hier zu entscheiden, denn in Kanada ist immer eine Organisation zuständig. So musste ich mir nur noch eine Organisation in Deutschland heraussuchen. Um mich zu entscheiden, habe ich mir vor allem Bewertungen durchgelesen. Eine waren wirklich krass: die Austauschschülerin musste auf einem Sofa auf dem Balkon schlafen, weil die Gastfamilie kein Zimmer hatte! Da wurde mir natürlich schon ein wenig mulmig und ich hoffe natürlich sehr, dass mir sowas nicht passiert.
Bei der allerersten Organisation, bei der ich mich bewarb, kam sofort der Vertrag. Sie drängten gleich darauf, dass ich und meine Eltern sofort unterschreiben. Ich war mit dieser Situation ehrlich gesagt etwas überfordert, weil das jetzt alles so schnell ging und ich mir dabei nicht so gut vorbereitet vorkam. Deshalb bewarb ich mich dann noch zusätzlich bei zwei anderen Organisationen: „Do it! Sprachreisen“ (habe ich über #tiktok gefunden) und „Step in“. Bei beiden liefen die ersten Bewerbungsschritte sehr ähnlich ab: Es gab eine Onlinebewerbung, dann folgte ein Kennenlerngespräch. Bei beiden Organisationen lief das ganz gut; bei “Do it! Sprachreisen” fand ich es allerdings noch etwas persönlicher. Die Mitarbeiterin dort ist sehr auf mich eingegangen und konnte sogar persönliche Erfahrungen schildern, weil ihr Sohn auch schon in Nova Scotia gewesen ist. So fiel letztlich meine Entscheidung auf “Do it! Sprachreisen”.

Here we go!
Jetzt ging es erst so richtig los: ich musste Kopien von sämtlichen Unterlagen wie Reisepass, Impfpass, Zeugnissen mit englischer Übersetzung und vieles mehr zusammensuchen. Zuletzt habe ich ein Schülerprofil von mir mit allgemeinen Angaben angelegt und komplett auf englisch ausgefüllt. Das Profil soll dem NSISP (Nova Scotia International Student Programm) helfen, eine passende Gastfamilie und Schule für mich zu finden. Doch bis dahin kann es noch dauern…
Wait…
Alles ist vorbereitet und ausgefüllt; jetzt heißt es aktuell warten, was nicht meine Stärke ist. Die Spannung steigt aber stetig und auch wenn ich nur an meinen nahenden Austausch denke, werde ich richtig hibbelig. Ich freue mich schon sehr auf das Semester in Kanada, aber auch auf die Vorbereitungen und Orientations. Für mich persönlich überwiegt die Vorfreude, denn ich hatte bis jetzt noch nie Schwierigkeiten hinsichtlich der Planung oder Ähnliches. Das kann natürlich auch daran liegen, dass ich immer alles gleich erledigen möchte. Dazu auch mein Tipp für euch: Fangt früh genug mit der Planung und Organisationssuche an, denn dann verfallt ihr auch nicht in Stress und nervt euer ganzes Umfeld.
Mit meiner Entscheidung fünf Monate nach Nova Scotia zu gehen, bin ich sehr zufrieden. Und ich kann es bis jetzt auch nur jedem empfehlen einen Auslandsaufenthalt zu machen.
Wollt ihr auch ins Ausland oder sogar direkt nach Nova Scotia? Schreibt es in die Kommentare!
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